Das Anlegen der ersten Schichten:
Der Baubetreuer erreicht nach seiner längeren Anfahrt gegen 09:15 die Baustelle. Zur Sicherheit hat er sein Nivelliergerät dabei und nivelliert noch einmal die Bodenplatte – zur Sicherheit. Das Nivellement ergibt eine Abweichung von knapp einem Zentimeter von dem höchsten zum tiefsten Punkt der Bodenplatte: Absolut perfekt! Kompliment an den Bauunternehmer!
Als nächstes werden die genauen Punkte der Abwasserrohre kontrolliert, die aus der Bodenplatte ragen zur weiteren Verlegung in den Schalsteinen. Diese Maße müssen stimmen! Diese Maße sind auch im Werkplan hinreichend angegeben.
Da keine Anschlusseisen in der Bodenplatte enthalten sind, kann man mit besandeter Bitumenpappe als Abdichtung der Schalungssteine zur Bodenplatte hin, arbeiten. Diese wird ausgerollt an allen Aussenwänden (40,0 cm stark) und an allen tragenden Innenwänden (25,0 cm stark). Dabei soll die Bitumenpappe etwas breiter sein.
Im Werkplan ist bereits festgelegt, an welcher Hausecke begonnen wird. Man beginnt nicht wie beim herkömmlichen Mauerwerk an mehreren Ecken und mauert dazwischen zu, sondern man beginnt in einer Ecke und geht dann rundum.
Teilweise müssen die Neoporsteine in der Länge geschnitten werden. Ein 25,0 cm-Raster in den Bauplänen (Wände, Fenster, Türen…) ist optimal, ein 5,0 cm Raster ist aber mindestens erforderlich. Dies erfolgt mit einem Styroporschneidegerät das so groß ist, dass der ganze Stein hineinpasst. Der heiße Draht schneidet den Stein so schnell und perfekt dass er aussieht wie aus der Fabrik.
Die abgeschnittenen Teile werden nicht entsorgt – irgendwann braucht man auch diese.
Wenn die ersten 3 Reihen der Schalsteine rundum angelegt sind, werden sie ausgerichtet. Ebenfalls im Werkplan sind die Diagonalen der einzelnen Räume eingetragen, sodass man mit Hilfe des Lasermeters nun die ersten 3 Steinreihen der Neoporsteine so rücken kann, dass alle Wände rechtwinklig angeordnet sind.
Wer möchte, kann nun die Hausecken der Schalsteine innen mit ein paar Schippen Beton fixieren, das muss aber nicht sein.
Weiter geht es mit den weiteren Schichten. Von nun an muss nicht nur an die Türen, sondern auch an die Fenster gedacht werden und an die darüber anzuordnenden hochwärmegedämmten Rolladenkästen.
Die Eckeinschübe der Schalungssteine werden an Fenster- und Türleibungen nur einfach eingesetzt – an den Hausecken jedoch 4-fach, damit die Stärke des Neopors auch dort genauso dick ist, wie an den übrigen Steinen.
Wenn die Wände geschosshoch aufgesetzt sind, werden die verstellbaren Richtstützen angebracht, damit die Wände nicht schief werden beim Betoniervorgang. Alternativ kann man Holzstützen verwenden.
Der Bauleiter kontrolliert vor Ort vor dem Betonieren die Ausrichtung der Wände sowie die eingelegten Eisen an den Fenster- und Türstützen, ob diese genau nach Statik eingelegt wurden. An den Kunststoffstegen der Neoporsteine befinden sich Einkerbungen, in die die Eisen eingelegt werden.
Wenn gemäß dem Bauleiter alles ok und abgenommen ist, kann der Transportbeton für die Schalsteine bestellt werden.